Aus der Chronik nach 1995
Bei der Jahreshauptversammlung am 06.01.1995 gab es eine Änderung in der Feuerwehrführung. Bürgermeister Leo Hackenspiel dankte noch den ausgeschiedenen Führungskräften1. Kommandant Hermann Schötz, Schriftführer Hans Ketterl und 1. Kassier Helmut Weigl sen. für ihren jahrzehntelangen Dienst in der Vorstandschaft der Ortswehr. An Josef Fischer wurde eine Dankesurkunde für 15-jährige Tätigkeit als Gerätewart überreicht. Am 25.01.1995 feierte unsere Festmutter von 1977, Franziska Karl ihren 60. Geburtstag. Die FFW gratulierte recht herzlich. Die Gründungs-versammlung des Jugendfeuerwehr-Kreisverbandes Cham erfolgte am 04.03.1995. Die FFW Windischbergerdorf war zwar anwesend, konnte jedoch dem Verband nicht beitreten, da die Ortswehr nicht Mitglied im Bayerischen-Feuerwehrverband war. In der Verwaltungsratssitzung am 08.12.1995 ist die FFW dann mit einstimmigem Beschluss dem Bayerischen Feuerwehr-verband beigetreten.

Am 29.04.1995 war ein Feuerwehreinsatz von besonderer und außergewöhnlicher Art zu verzeichnen. Der Auslöser war bereits am Nachmittag ein Familienstreit im Anwesen Riedl in Windischbergerdorf. Die Auseinandersetzung eskalierte, daraufhin wurde von Familienangehörigen die Polizei alarmiert. W. Riedl verschanzte sich mit einem Kleinkalibergewehr im Wohnhaus und bedrohte die gesamte Umgebung. Er feuerte pausenlos auf Polizei, Nachbargebäude, Passanten und Verkehrsteilnehmer. Dabei wurde eine Autofahrerin vom Amokschützen tödlich getroffen. Zwei Polizeibeamte mussten mit Schussverletzungen behandelt werden. Daher wurde das Objekt großräumig durch Sondereinsatzkommandos der Polizei abgeriegelt, mittels zweier Polizeihubschrauber beobachtete man das Szenarium aus der Luft. In auswegloser Situation legte W. Riedl im Wohngebäude Feuer. Die Feuerwehren der Umgebung wurden alarmiert. Im Einsatzbefehl gab es den Zusatz: „Vorsicht, am Einsatzort Schusswaffengebrauch, nicht zur Brandstelle vorrücken“. Unser Einsatzfahrzeug, das als erstes am Brandort eintraf, wurde gezielt vom Brandstifter beschossen.Die bereitstehenden Feuerwehren mussten aus sicherer Entfernung zusehen, wie das gesamte Anwesen niederbrannte. Erst als die Polizei annehmen konnte, dass im Feuerinferno ein Überleben kaum mehr möglich war, durfte mit den Löscharbeiten und dem anschließendem Ausräumen der Brandstelle, gesichert unter schussbereiter Polizei-aufsicht, begonnen werden. Gegen 3.30 Uhr in der Nacht wurde die verbrannte und verkohlte Leiche von W. Riedl von Mitgliedern der Feuerwehr Windischbergerdorf gefunden. Die Ortswehr übernahm auch die von der Polizei angeordnete Brandwache.

Am 14.08.95 konnte Max Ketterl seinen 90. Geburtstag feiern. Von der Feuerwehr wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Am 18.08.95 feierte unser Ehrenmitglied Wolfgang Roider seinen 80. Geburtstag. Die Feuerwehr überbrachte die herzlichsten Glückwünsche. Die Feuerwehr beteiligte sich am 29.11.1995 an der Beerdigung von Xaver Engl. X. Engl war von 1978 bis 1989 2. Kommandant.

Vom VdK wurde eine große Spendenaktion „Bosnienhilfe“ bei allen Vereinen durchgeführt. Die Feuerwehr beteiligte sich auch an dieser Sammlung. Die Spenden wurden am 09.01.1996 übergeben. Am 19.05.1996 konnte Verwaltungsratsmitglied und Festleiter von 1977 Erich Engl seinen 60. Geburtstag feiern. Die Feuerwehr gratulierte recht herzlich. Der ehemalige 1.Kommandant Hermann Schötz feierte am 21.07.1996 seinen 50. Geburtstag. Die FFW organisierte um 6.00 Uhr früh einen „Weckruf“ mit einer Blaskapelle. Ab Nachmittag wurde dann in einem kleinen Zelt ordentlich gefeiert. Die Feuerwehr war mit einer sehr starken Abordnung an den Festlichkeiten beteiligt. Das Gerätehaus in Windischbergerdorf bedurfte einer General-sanierung. In der Verwaltungsratssitzung vom 06.12.1996 legte das Stadtbauamt eine Kostenberechnung vor. Sie belief sich auf ca. 190.000 DM. Die Kostenaufstellung sah wie folgt aus: Die Stadtverwaltung Cham stellte 158.000 DM zur Verfügung, die restlichen 34.000 DM musste von der Ortswehr als Eigenleistung aufgebracht werden. Der Verwaltungsrat stimmte dieser Finanzierungsplanung zu.

Am 06.01.1997 gab es bei der Jahreshauptversammlung eine große Ehrung. Der langjährige frühere Kommandant Hermann Schötz wurde im Beisein von Kreisbrandrat Hans Zwick zum Ehrenkommandanten ernannt. Damit wurden seine großen Verdienste um das Feuerwehrwesen gebührend gewürdigt. In Windischbergerdorf wurde am 12.07.1997 beim neugestalteten Platz der Dorfbrunnen eingeweiht. Die Feuerwehr war mit dabei. Aufgrund der neuen Gesetzeslage wurden die Einsatzaufgaben für Feuerwehren erweitert. Dies betrifft insbesondere die Verkehrsregelung bei Unfällen und Veranstaltungen. Eine erste theoretische Ausbildung hierzu fand am 09.11.1997 im Gerätehaus statt.

Im Laufe des Jahres 1997 wurde mit der Sanierung des Gerätehauses begonnen. Die anfallenden Rohbauarbeiten wie Einbau einer neuen Treppe zum Dachgeschoss, Fensterausbrüche und Ausschneiden der Betondecke, Einbau einer Warmwasserheizung mit Gasfeuerung, Liefern der Hallentore und Schlosserarbeiten sowie die Schreinerarbeiten wurden durch die Stadtverwaltung an Baufirmen vergeben. Die restlichen Arbeiten wie Putzarbeiten, Elektroinstallation, Fliesen- und Trocken-bauarbeiten, sanitäre Installation, Innenausbau- und die Malerarbeiten wurden von den Feuerwehrkameraden als Eigenleistung erbracht. Das erforderliche Baumaterial bezahlte die Stadt. Mit der durchgeführten Baumaßnahme wurden alle vorhandenen Räume saniert, sowie das gesamte Dachgeschoss neu ausgebaut. Hier entstanden ein großer Unterrichtsraum mit den notwendigen Nebenräumen wie WC-Anlagen, Abstellräumen und eine kleine Teeküche. Die Fertigstellung der Maßnahme erfolgte mit der Gestaltung der Außenanlagen 1998.

Bei der Jahreshauptversammlung am 06.01.1998 wurde der langjährige Schriftführer Johann Ketterl für seine Verdienste für die Feuerwehr Windischbergerdorf, insbesondere als Schriftführer und Chronist, zum Ehrenmitglied ernannt. Am 18. Mai feierte Ehrenmitglied Josef Rädlinger seinen 60. Geburtstag. Die Feierlichkeiten fanden in einer festlich geschmückten neuen Betriebshalle statt. Die gesamte Feuerwehr war zu dieser Festveranstaltung geladen. Im Juli 1998 erhielt die Feuerwehr Windischbergerdorf eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 Ziegler UltraPower als Ersatz für die alte Maschine von 1970, da sich eine Reparatur nicht mehr lohnte.

Im September 1998 erhielt die Pfarrei Windischbergerdorf einen neuen Seelsorger. Pfarrer Ulrich Geiger wurde am 20.09.1998 durch die gesamte Bevölkerung und sämtliche Vereine der Pfarrei begrüßt und mit einem Festzug in den Ort geleitet. Die Feuerwehr übernahm dabei den Verkehrssicherheitsdienst.

Beim jährlichen Sommerfest am 15.08.1999 erhielt die neue Tragkraftspritze den kirchlichen Segen. Anschießend wurde dieses Ereignis gebührend gefeiert. Am 28.08.1999 beteiligte sich unsere Wehr mit dem LF8 am Tag der offenen Tür bei der Nachbarwehr in Kothmaißling. Im Herbst 1999 wurde bei der Stadt Cham eine Ersatzbeschaffung für das alte LF8 schriftlich beantragt

Im Dezember 1999 begannen bereits in einem kleinen Arbeitskreis die ersten Vorbesprechungen zur Vorbereitungen des 125-jährigen Gründungsfestes im Jahr 2002. Am 31.12.1999 wurde gemäß Notfallplan der Stadt Cham von der Feuerwehr in der Zeit von 22.00 Uhr bis 3.00 Uhr ein 18 Mann starker Bereitschaftsdienst für eventuelle Vorfälle anlässlich der Jahrtausendwende im Gerätehaus bereitgestellt.

Die neue Tragkraftspritze erhält den kirchlichen Segen

Verwaltungsrat vom 06.01.1995