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Übersicht der häufig wechselnden Besitzer
1353 besaß den Edelsitz Pergerdorf Georg von Puchberg zu Winzer. Noch im 15. und 16. Jahrhundert hatten dessen Nachfolger Zehente zu Pemfling, Würhof, Bruckmühle, Rackelsdorf und Windischbergerdorf. Nach den Puchbergern wurde das Gut ein Ritter-lehen der Grafen von Schwarzenberg zu Hohenlandsberg auf Egenkofen und Winzer.

1488 nennt ein Landsassenverzeichnis Hiltprant von Wonsiedl auf Pergerdorf.

1503 ist Sebastian Lauterer zu Döfering Lehensinhaber von Pergerdorf. Er war Richter zu Cham.

1579 wird Hans Wenstl als Lehensinhaber genannt. Er war von 1531-1579 Pflegerverweser, Kastner und Landrichter von Cham und Schwarzenbergischer Lehens-propst in Cham. Sein Gut Püdensdorf gab er seinem Schwiegersohn Oswald Ruhland, dem ersten protestantischen Pfarrer von Cham. Auch Wenstl war ein eifriger Protestant. Pfalzgraf Otto Heinrich ernannte ihn zum Visitator der lutherischen Kirchen, zum Pfarrer der Oberpfalz.

Lukas, „Geschichte von Cham“ berichtet: „Die Arbeit begann am 15. Februar 1557. Fleißig wurden Pfarrer, Beamte, Mesner verhört und nach Missständen gefahndet, und nicht minder fleißig die abgöttischen Bilder, Altäre, Tafeln, Sakramentshäuschen und eingeschmolzenen Fenster (Glasgemälde) vertilgt. Es war im landesherrlichen Befehle gar väterlich weise und zart angedeutet, da, wo besondere Verehrung sich an ein Bild knüpfte, selbes bei Nacht zu entfernen. Seit dieser Zeit ist in den Kirchen des Pflegegerichts Cham von schönen alten Gemälden, Schnitzwerken usw. soviel wie nichts mehr erhalten. In Chammünster gibt es noch einige Scherben… Als die Kirchengüter im Chambereich geraubt wurden, da profitierte der Pflegeverwalter Wenstl von Windischbergerdorf am meisten. Es kamen aber bei dieser Säkularisation solche Dinge vor, dass zuletzt Wenstl selbst darob sich entsetzte und zu fürchten begann.“

Er liegt in Chammünster begraben. Die Inschrift auf seinem Grabstein im nördlichen Seitenschiff lautet: „Hans Wenstl von Pergerdorf, 48 Jahre Pflegeverweser von Chamb, der den Kirchen, Schulen und den Armen viel gutes getan.“

1579übernimmt Christoph Wenstl das Gut. Er machte sich 1605 von der Schwarzen-bergischen Lehenshoheit frei. Seine Besitzungen wurden eine sogenannte Hofmark mit der Niedergerichtsbarkeit

1608 ging das Gut durch Verkauf an Sabstian Perkofer von Ozing bei Deggendorf. Er war Protestant. 1626 wurde er aufgefordert katholisch zu werden oder das Land zu verlassen. Er verkaufte das Gut und übersiedelte nach Nürnberg. Im 30-jährigen Krieg ist er verschollen.

1626 kauft Christoph Hörl, Bräuverwalter zu Schwarzach, die Hofmark. Er wurde 1633 und 1641 durch die schwedischen Einfälle sehr stark geschädigt. 1654 ist er gestorben und liegt in Chammünster begraben. Sein Grabstein ist noch vorhanden.

1654 Maximilian Mayr, Bürgermeister von Ingolstadt,

1679 Matthias Koch, Besitzer der Hofmark Arnschwang.

1705 Felix Babl, Ratsherr von Cham. Er wurde von den Panduren totgeschlagen. Die Gebäude fielen zum Teil ein. Die landwirtschaftliche Fläche war heruntergewirtschaftet. Die Erben verkauften das Gut 1756 an Johann Martin Obersperger.

Dieser ließ Schloss, Bräuhäusl und die anderen Gebäude fast wieder von Grund aus neu erbauen. Er errichtete auch eine Schloßkapelle. Der Besitz umfaßte: „174 Tagwerk Felder, 90 Tgw. Wiesen, 400 Tgw. Wald … das Fischwasser im Chambfluß und 6 kleine Weiher. In den Stallungen standen 20 Zugochsen, 2 Pferde, 14 Kühe, 20 Stück Jungvieh, 40 Schafe, 3Schweinemütter und alle notwendige Fahrnis.“

Windischbergerdorf bestand damals nur aus armen Häuslern und Kleingütlern, die für den Schloßherrn ohne Bezahlung arbeiten mußten. 1770 bis 1773 herrschte eine große Hungersnot. Obersperger gab seinen Untertanen Getreide, Wicken und Reis aus dem Welschland. Er starb 1789 und liegt mit seiner Frau in Chammünster begraben. Sein Grab-stein ist noch an der äußeren Nordwand der Kirche zu sehen.

1789 Rittmeister Karl von Rechthaler. Er heiratete die Tochter von Obersperger. Sein Grabstein mit Wappen ist in Chammünster neben dem seines Schwiegervaters erhalten.

1794 Johanna von Rechthaler.

1803 Reichsfreiher von Bugniete. Er kämpfte unter Napoleon gegen die Österreicher und fiel in der Schlacht bei Eggmühl 1809. Johanna von Rechthaler brachte das Gut durch Heirat 1817an Anton Saxl. Er baute 1832 gegen den Willen der Gemeinde eine Volks-schule in Windischbergerdorf. (Einweihung 09.01.1833) Saxl schenkte das Schulgrund-stück mit einer Obstbaumschule (jetziges Schulgelände) der Gemeinde. 1846 mußte Saxl Grundstücke verkaufen.

1846 ist Kerscher Besitzer des Herrschaftsgutes. Auch er veräußert Grundstücke und

1852 den noch vierstöckigen Turm des Schlosses um 500 Gulden an Georg Lankes.

1857 kaufte Lankes auch den übrigen Teil des Schlosses und den Rest der Grundstücke um 4000 Gulden. Um das Jahr 1876 ließ er von dem Turm 2 Stockwerke abtragen und den Stumpf mit einem angebauten Pferdestall unter ein Dach bringen.

1881 teilte Georg Lankes das Schlosswesen an seine zwei Söhne. Ignaz erhielt den Turm und den vorderen Teil, über dessen Eingang das Wappen von Obersperger eingemauert war. Josef Lankes bekam den übrigen Schloßteil.

1905 verkaufte Ignaz Lankes seinen Teil an Anton Althammer und dieser an einen Gütlerhändler. Dann erwarb ihn Therese Plötz und übergab ihn

1924 ihrem Sohne Ludwig Plötz. Hs.-Nr. 12 1/7. Josef Lankes verkaufte seinen Teil ebenfalls an Therese Plötz.

1910 ging er an den Gütlerhändler Kirschbaum, dann um 2300 M an Albert Plötz und um 1500 M an Anton Bauer über.

1936 kauft Max Fuchs um 6 125 M den Süd- und Nordteil (Hs.-Nr. 12 1/4).

Josef Schuhbauer besaß seit 1910 Hs.-Nr 12.

1962 wird Maria Gatz Besitzerin von Hs.-Nr. 12.

1976 wird Hs.-Nr. 12 versteigert.